1650 Jahre römischer Burgus

Es war im Jahre 369 n. Chr. Der römische Kaiser Valentinian I. wollte die Rheingrenze befestigen und damit die römischen Besitzungen auf der linksrheinischen Seite schützen.

Unter seiner Leitung wurden drei Castelle gebaut, eines auf der Gemarkung des heutigen Altrip, eines auf einer Insel inmitten des Rheins und das dritte auf rechtsrheinischer Seite auf später Neckarauer Gemarkung im noch heute so genannten Casterfeld.

Vor etwa 30 Jahren hat unser Verein ein zweibändiges Werk über die Geschichte Neckaraus veröffentlicht. Der Autor Hansjörg Probst schrieb im ersten Band:

„1. Neckarau ist der Teil Mannheims mit den bedeutendsten römischen Funden.

2. „Neckarau“ bildete zusammen mit Altrip ein spätantikes Festungssystem von besonderer Wichtigkeit, das wie kaum ein anderer Punkt rechts des Rheins – auch nicht Ladenburg – in zwei zentralen antiken Quellen ausführlich erwähnt wird …

5. … Neckarau hat also eine, und zwar die älteste seiner drei Wurzeln in der Antike; es hätte also 1969 mit gutem Recht ebenso ein 1600jähriges Jubiläum feiern können wie Altrip.“

„Neckarau von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert“, 1988, auf Seite 133

Aus Anlass der Errichtung eines Burgus durch den römischen Kaiser Valentinian I. im Jahr 369 n.Chr. auf der rechten Rheinseite im heutigen Neckarauer Gewann Casterfeld hat unser Verein 5 Repliken von römischen Reliefsteinen im Hof des Heimatmuseums Neckarau aufgestellt. Sie sind von der Rathausstraße aus zu besichtigen.

Die nachfolgende Beschreibung ist in Form einer Tafel bei den Reliefsteinen angebracht:

Der Reliefstein zeigt auf beiden Seiten eine breitbauchige Vase mit Doppelhenkel und schmalem Fuß und senkrechten Riefen an Hals und Bauch. Das Original befindet sich in den Reiss-Engel­horn-Museen Mannheim.

Im Gewann „Hermsheimer Kirche“ (heute Maimarkt-Gelände) wurden zwei Tafeln aus grauem Sandstein gefunden. Sie gehörten zu einem Viergötterstein und waren, bevor sie ins Reiss-Museum kamen, in der Toreinfahrt eines Neckarauer An­wesens eingemauert (Bauer Gund).

Dargestellt ist der Gott Vulkan im Arbeitskittel und mit Schmiedezange.
Die Göttin Fortuna trägt ein Füllhorn. Die rechte Hand hält ein Steuerruder, das auf der am Boden liegenden Kugel aufsteht. Es sind die drei Attribute, die von der Göttin üblicherweise geführt werden.